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Bericht: Energieträger Kohle und Atom verlieren an Bedeutung

Die erneuerbaren Energien in Deutschland haben erstmals in den ersten sechs Monaten eines Jahres mehr Strom produziert als die Energieträger Kohle und Atom. Im ersten Halbjahr wurden 41,9 Prozent des in Deutschland erzeugten Stromes in Wind-, Solar-, Biomasse- oder Wasserkraftwerken erzeugt. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Think-Tanks Agora Energiewende hervor, über die das “Handelsblatt” berichtet.

Dagegen stammten nur 38,7 Prozent aus Braunkohle- (18,4 Prozent), Steinkohle- (8,6 Prozent) und Atomkraftwerken (11,7 Prozent). Damit verlieren die Energieträger, aus denen Deutschland im Zuge der Energiewende aussteigen will, weiter an Bedeutung für die Stromversorgung. Während der Atomausstieg schon beschlossen ist, wurden im ersten Halbjahr auch Kohlekraftwerke im großen Stil aus dem Markt gedrängt. Die Stromproduktion von Braunkohlekraftwerken brach um 19,3 Prozent ein und die von Steinkohleanlagen um 30,2 Prozent. Die erneuerbaren Energien profitierten von günstigen Witterungsverhältnissen: Es war zunächst außergewöhnlich windig und zuletzt sehr sonnig. Ihr Beitrag zur Deckung der inländischen Stromnachfrage war mit 45,1 Prozent sogar noch höher als an der Produktion, da ein Teil des Kohle- und Atomstroms exportiert wird. Die Kohlekraftwerke wurden aber überraschend auch von Gaskraftwerken verdrängt. Ihre Produktion stieg um 10,7 Prozent. Dank eines niedrigen Gaspreises können sie erstmals seit vielen Jahren günstiger Strom produzieren als Kohleanlagen. (dts Nachrichtenagentur)

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