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Energiewirtschaft bereitet sich auf Gasknappheit vor

Der Kraftwerksbetreiber RWE hat die Teilnehmer des Energiemarktes darauf hingewiesen, dass es in der Zeit bis zum 1. April kommenden Jahres bei mehreren Kraftwerken in Nordrhein-Westfalen zu Betriebsunterbrechungen kommen könnte. Grund dafür sei das “erhöhte Risiko” von Lieferschwierigkeiten beim Erdgas in diesem Winter, berichtet die “Welt am Sonntag”.

Die Meldung an die Informationsplattform der Strombörse EEX bezieht sich auf das Kraftwerk Gersteinwerk im Landkreis Unna sowie mehrere Vorschaltgasturbinen im Kraftwerk Weisweiler. “RWE kann die Verfügbarkeit nicht garantieren”, heißt es in der EEX-Information. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, sagte ein RWE-Sprecher der “Welt am Sonntag”. “Mit der Meldung signalisieren wir den Marktteilnehmern frühzeitig und transparent ein in diesem Winter möglicherweise eintretendes Szenario.”

Es sei “aufgrund der angespannten Lage am Gasmarkt nicht gänzlich auszuschließen, dass an den Standorten während des kommenden Winters die gebuchten Kapazitäten, die für den Transport des Gases zur Befeuerung der Kraftwerke erforderlich sind, seitens des Netzbetreibers unterbrochen werden”, erklärte der Konzernsprecher: “Dies würde dazu führen, dass das für die Stromerzeugung erforderliche Gas nicht zu den Kraftwerken geliefert werden könnte.” Die Gaswirtschaft bereitet sich darüber hinaus auf mögliche Lieferengpässe in Bayern vor. Die für die Versorgung verantwortliche Organisation der Gasnetzbetreiber, Trading Gas Europe (THE), sucht mit Hilfe einer Sonderausschreibung für Februar 2022 zusätzliche Gasmengen für Süddeutschland. Beteiligen können sich Gasversorger in bestimmten Regionen.

Auch Industriebetriebe, die sich bereit erklären, in den fraglichen Wochen den Gasbezug zu verringern, können dafür Auktionserlöse einstreichen. (dts Nachrichtenagentur)

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