Gesundheit

Nächtliche Mobilität sinkt mit Ausgangssperre deutlich

Die mit der “Bundesnotbremse” eingeführte Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr wirkt deutlich auf die nächtliche Mobilität. Das zeigen am Donnerstag veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes, welches Mobilfunkdaten ausgewertet hatte. Demnach ging die nächtliche Mobilität im Zeitraum vom 24. April bis zum 1. Mai in Kreisen mit Ausgangssperre gegenüber den Referenzwerten des Vorkrisenjahres 2019 durchschnittlich um zwölf Prozentpunkte stärker zurück als in Kreisen ohne Ausgangssperre.

In dem Untersuchungszeitraum war die Maßnahme in 324 Kreisen durchgängig gültig. In 46 Kreisen gab es bisher keine Ausgangssperren im Rahmen der Bundesnotbremse. Der Vergleich der beiden Gruppen zeigt, dass sich die nächtliche Mobilität in den 14 Tagen vor Inkrafttreten der Bundesnotbremse zwischen beiden Gruppen im Durchschnitt nur um drei Prozentpunkte unterschied. Ab dem 24. April war der Unterschied mit einem zwölf Prozentpunkte stärkeren Rückgang in Kreisen mit Ausgangssperre also viermal so groß wie vorher (-48,3 Prozent gegenüber 2019 in Kreisen mit Ausgangssperre, -36,7 Prozent in Kreisen ohne Ausgangssperre). Dies deutet darauf hin, dass die Unterschiede durch die Ausgangssperre und nicht durch andere kreisspezifische Merkmale bedingt sind. Kreise, in denen die nächtliche Ausgangssperre seit Inkrafttreten nur zeitweise gegolten hat, sind in dieser Analyse nicht berücksichtigt. Die Unterschiede im Rückgang der nächtlichen Mobilität zwischen Kreisen mit und ohne Ausgangssperre fallen an den Wochenenden bisher stärker aus als in der Woche, so die Statistiker. Der bislang größte Unterschied war am 1. Mai zu beobachten, als der nächtliche Mobilitätsrückgang in Kreisen mit Notbremse rund 20 Prozentpunkte stärker ausfiel als in Kreisen ohne Notbremse. In den Tagstunden sind weder vor, noch ab Einführung der Bundesnotbremse nennenswerte Unterschiede zwischen Kreisen mit und ohne nächtliche Ausgangssperren zu erkennen – und das, obwohl bei stabiler Inzidenz über 100 neben der nächtlichen Ausgangssperre auch andere Maßnahmen greifen, etwa die Schließung von Geschäften oder Kultureinrichtungen. (dts Nachrichtenagentur)

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