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Starkregen: Rhein- und Bachpegel in Bonn steigen

Bonn 14.07.2021 – Vergleichsweise glimpflich sind bisher die Auswirkungen der starken Regenfälle seit Dienstagabend, 13. Juli 2021, in Bonn. Die Pegelstände der Bäche steigen aktuell. Da bis Donnerstag weiterhin mit Starkregen zu rechnen ist, rät die Stadt Bonn Anwohner*innen dringend dazu, Vorsorge gegen mögliche Überflutungen zu treffen. Auch der Rheinpegel wird in den kommenden Tagen deutlich steigen.

In den Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdient sowie des Stadtordnungsdienstes gingen seit Dienstagabend verschiedene Meldungen zu verstopften Gullys, beschädigten Bäumen und kleineren Wasserschäden durch defekte Abflussrohre ein. Die Einsätze nehmen mit dem anhaltendem Regen deutlich zu. Mitarbeitende des Tiefbauamtes entfernten am Mittwochvormittag größere Stücke Treibgut aus dem Mehlemer Bach. Die Stadt bittet darum, keine Gegenstände wie zum Beispiel Gartenabfälle entlang von Bachläufen abzustellen, um zu verhindern, dass diese als Treibgut im Wasser landen. Um Schäden zu vermeiden, sollten Fahrzeuge zudem nicht mehr in Rheinufernähe, an Bachufern oder in abgesenkten Lagen abgestellt werden.

Alarmsystem überwacht Pegelstände der Bäche

Die automatischen Warnsysteme am Mehlemer, Godesberger, Endenicher, Rheindorfer und Villicher Bach sind in Betrieb und überwachen permanent die Bachpegel. Angesichts der Wetterprognosen rechnet die Stadt damit, dass sich die Lage zuspitzen wird. „Kritisch wird es, wenn der Regen nicht über einen längeren Zeitraum verteilt niedergeht, sondern als urbane Sturzflut. Durchlässe und Verrohrungen drohen dann durch Treibgut zu verstopfen und es kann zu Überflutungen kommen“, warnt Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Einlaufgitter an Verrohrungen hat das Tiefbauamt in den vergangenen Tagen überprüft und bei Bedarf gereinigt. Der Entlastungskanal am Mehlemer Bach ist seit circa 13 Uhr in Betrieb.

Die Stadt rät Anwohner*innen dringend dazu, rechtzeitig Vorkehrungen gegen mögliche Überflutungen treffen. Dies betrifft Gebäude an kleinen Gewässern und am Rhein, aber auch im ganzen Stadtgebiet, da urbane Sturzfluten auch fernab von Gewässern zu schweren Schäden führen können. Das Alarmpegelsystem warnt mit einer Vorlaufzeit von zehn bis 90 Minuten vor einer herannahenden Hochwasserwelle, bietet aber keinen Schutz. Deswegen ist es wichtig, dass Vorkehrungen bereits frühzeitig getroffen werden. Unter www.bonn.de/starkregen können sich Bürger*innen umfassend über das Thema Hochwasser- und Starkregenvorsorge informieren und ihre eigene Gefahrenlage ermitteln.

Großes Rheinhochwasser bis Samstag erwartet

Der Rheinpegel liegt in Bonn aktuell noch bei 5,34 Meter. In den kommenden Tagen wird das Wasser jedoch deutlich steigen: Die aktuellen Prognosen gehen für Donnerstag von einem Pegel von bis zu sechs Metern, am Freitag von bis 7,50 Meter und am Samstag von bis zu 8,25 Meter aus. Erste Schutzvorkehrungen hat die Stadt bereits getroffen. Um das Rheinwasser am Eindringen in die Kanalisation zu hindern, hat der Kanalbetrieb des Tiefbauamtes diverse Schieber im Kanalnetz geschlossen. Gullys in Rheinnähe auf der Bonner und Beueler Seite werden – abhängig vom Pegel – abgedichtet. Das Amt für Umwelt und Stadtgrün sichert Bänke in Ufernähe.

Einsatzkräfte des Stadtordnungsdienstes weisen aktuell Gastronomen und Baufirmen in Rheinufernähe auf die bevorstehende Hochwasserlage hin. Die Veranstalter*innen des Kulturgartens sind bereits am Montag informiert worden. Ab einem Pegel von 5,50 Meter, voraussichtlich am Donnerstag, tritt der Rhein am angrenzenden Leinpfad über die Ufer, so dass der Weg aus Sicherheitsgründen für Konzertbesucher*innen und andere Passant*innen nicht mehr benutzbar ist.

Ab einem Pegelstand von sieben Metern – spätestens am Freitag – werden die Uferpromenaden in Beuel und am Brassertufer überschwemmt. Die Stadt beobachtet die Hochwasserlage genau und trifft entsprechende Schutzvorkehrungen.

Weitere Informationen zum Thema Hochwasser sowie der aktuelle Bonner Rheinpegel sind auf den städtischen Internetseiten unter www.bonn.de/hochwasser zu finden.

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