Die Fachstelle gegen Antisemitismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln hat für das Jahr 2024 einen deutlichen Anstieg antisemitischer Vorfälle registriert. Wie die Stadt Köln am Dienstag mitteilte, gab es mit 229 dokumentierten Fällen eine Zunahme um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung im Jahr 2021.
Unter den Vorfällen waren vier Angriffe, sieben Bedrohungen und zehn Fälle von Sachbeschädigung. Am häufigsten traten jedoch sogenannte „verletzende Verhaltensweisen“ auf, darunter diskriminierende Äußerungen und antisemitische Schmierereien. Besonders stark stiegen Vorfälle mit Bezug zum Holocaust und zu Israel. Der sogenannte „Post-Schoa-Antisemitismus“ nahm um 80 Prozent zu, israelbezogene Vorfälle um 54 Prozent.
„Die jüdische Gemeinschaft in Köln steht massiv unter Druck und braucht mehr Unterstützung“, sagte Daniel Vymyslicky von der Fachstelle gegen Antisemitismus.
Der November war erneut der Monat mit den meisten Vorfällen, was auch auf Störungen von Gedenkveranstaltungen zurückzuführen ist. Insgesamt waren 170 Personen direkt von antisemitischen Vorfällen betroffen. (dts Nachrichtenagentur)