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Dax legt zu – Gegenwind durch US-Wirtschaftsdaten

Am Mittwoch hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 22.497 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einem freundlichen Start drehte der Dax am frühen Nachmittag ins Minus. Im Anschluss wurden die Verluste kontinuierlich abgebaut.

„Der Dax quittiert die überraschend schwachen BIP-Daten aus den USA lediglich mit einem Schulterzucken“, kommentiert Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „In Frankfurt scheint der Blick auf die konjunkturelle Situation in den USA etwas realistischer zu sein als an der Wall Street. Denn überraschenderweise fallen die Kurse in New York, obwohl die Daten wie erwartet negativ ausgefallen sind. Offenbar gab es doch einige, die Trumps Optimismus gefolgt sind und dachten, dass alles doch nicht so schlimm wird.“

Die heutigen BIP-Daten hält Stanzl für aufschlussreich und rätselhaft zugleich.

„Sie veranschaulichen die erheblichen Turbulenzen, in die Trump die US-Wirtschaft mit seinen Zollankündigungen versetzt hat. Importeure waren gezwungen, ihre Lagerbestände aufzustocken, um künftige Zölle zu umgehen“, erklärte der Analyst. „Infolgedessen ist das Warenhandelsdefizit auf ein Rekordhoch von 162 Milliarden Dollar gestiegen – eine Anomalie, die sich in diesem Quartal mit in Kraft getretenen Zöllen kaum wiederholen dürfte. Obwohl noch unklar ist, in welchem Ausmaß die Zölle das Wachstum dämpfen werden, herrscht die Ansicht vor, dass die Entwicklung eher nach unten als nach oben gerichtet sein wird.“

Der Aktienmarkt in den USA, der in den vergangenen Tagen vor allem von Privatanlegern getrieben wurde, habe auf diesen vermeintlichen Rezessions-Weckruf mit Verlusten reagiert, so Stanzl.

„Die BIP-Zahlen waren inmitten einer Erholung eine unerwünschte Erinnerung daran, dass die US-Wirtschaft den Preis für die gestiegene Zollunsicherheit zahlen muss.“

In Frankfurt standen bis kurz vor Handelsschluss die Papiere der Deutschen Börse an der Spitze der Dax-Liste. Das Schlusslicht bildeten hingegen die Zalado-Aktien.

Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Juni kostete 32 Euro und damit ein Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank hingegen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 63,48 US-Dollar, das waren 77 Cent oder 1,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag schwächer: Ein Euro kostete 1,1347 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8813 Euro zu haben. (dts Nachrichtenagentur)

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