Der Dax ist am Dienstag mit Verlusten in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 19.127 Punkten berechnet und damit 0,1 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.
An der Spitze der Kursliste rangierten die Fresenius-Aktien, am Ende die Papiere von Deutscher Post und Zalando.
Die am Dienstag stattfindende Präsidentschaftswahl in den USA werfe ihren Schatten voraus, kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, zum Handelsstart. „In diesem Umfeld wagt kaum ein Anleger neue Käufe, da keine Umfrage einen der Kandidaten vorne sieht.“
Seiner Ansicht nach gibt es drei Szenarien, die Anleger nutzen können, erläuterte Stanzl. „Historisch betrachtet hatte ein Wechsel von einer demokratischen zu einer republikanischen Regierung häufig positive Effekte auf die Börse. So führte der Sieg von Donald Trump bei der letzten Wahl zunächst zu einem deutlichen Rückgang, bevor sich die Indizes schnell erholten und eine starke Aufwärtsbewegung einsetzte“, sagte er.
Die Wall Street favorisiert den Republikaner. „Während Trump zwar die Möglichkeit hätte, durch präsidiale Dekrete zu regieren, bevorzugen Investoren Stabilität und Kontinuität – Eigenschaften, die in der Vergangenheit durch sein unvorhersehbares Handeln oft auf die Probe gestellt wurden.“
Sollte Kamala Harris die Wahl gewinnen und dabei auf einen von Republikanern kontrollierten Kongress treffen, könnte dies ebenfalls vorteilhaft für die Börse sein, glaubt der Analyst. „In diesem Szenario müssten sich Investoren nicht auf die polarisierenden Maßnahmen Trumps einstellen und könnten dennoch auf eine wachstumsorientierte Ausrichtung des Kongresses bauen. Diese Kombination böte Stabilität und Planbarkeit.“
Zusätzlich stehe die Frage nach den möglichen Auswirkungen einer Pattsituation im Raum.
„Am 2. Januar 2025 endet die derzeitige Regelung, während die Finanzierung der Regierung noch bis zum 20. Dezember dieses Jahres gesichert ist. Ein Wahlergebnis ohne klare Mehrheitsverhältnisse würde die Verhandlungen zur Schuldenobergrenze erschweren“, sagte Stanzl. „Ein Zahlungsausfall der USA wäre in diesem Fall kaum zu vermeiden und könnte eine Rezession nach sich ziehen, die auch die Börsen unter Druck setzen würde.“
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Dienstagmorgen etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0888 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9184 Euro zu haben.
Der Ölpreis stieg unterdessen leicht: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 75,23 US-Dollar, das waren 15 Cent oder 0,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. (dts Nachrichtenagentur)