Reisen, Vermischtes

Deutsche reisen nach der Pandemie immer noch deutlich weniger

In Deutschland wird noch immer weniger gereist als vor der Coronapandemie. Auch hat sich die Wahl der Verkehrsmittel deutlich gewandelt.

Während die Zahl innerdeutscher Flugreisen eingebrochen ist und Reisende auch das Auto weniger nutzen als vor der Pandemie, verzeichnet die Bahn einen Zuwachs an Passagieren.

Das ergab eine Auswertung von Mobilfunkdaten des Anbieters O2 Telefónica, über die der „Spiegel“ berichtet. Demnach ist die Reisetätigkeit im Vergleich zum Niveau von 2019 insgesamt um rund sechs Prozent zurückgegangen.

Die Anzahl von Flugreisen innerhalb Deutschlands hat sich halbiert. Noch dramatischer fallen die Zahlen an den Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf aus, wo es ein Minus von 65 Prozent gegenüber 2019 gab. Viele Airlines haben ihr Angebot reduziert.

Auch wurde im selben Zeitraum mehr als sieben Prozent weniger mit dem Auto gereist.

Bei der Bahn ging die Zahl der Reisenden zwar während der Pandemie ebenfalls drastisch zurück. Das 9-Euro-Ticket, das 2022 für wenige Monate eingeführt worden war, dürfte jedoch dazu beigetragen haben, dass Zugreisen in dieser Zeit um 16 Prozent zunahmen. Nach einem erneuten Rückgang legten sie mit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 wieder zu. Zusätzlich trug die Fußball-EM in diesem Sommer dazu bei, dass die Menschen öfter Züge benutzten.

Insgesamt lässt sich bei der Bahn ein Plus an Reisenden von acht Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Niveau beobachten.

„Die verstärkte Nutzung der Bahn zeigt, dass sich die Mobilitätsgewohnheiten zugunsten umweltfreundlicherer Alternativen verändert haben“, sagte Markus Haas, Deutschlandchef von O2 Telefónica. Dies werde gestützt durch den politischen Willen, bezahlbare bundesweite Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr zu stärken.

Dass die Reisetätigkeit insgesamt noch nicht das Niveau von 2019 erreicht, erklären sich die Experten der Analysefirma Teralytics damit, dass Dienstreisen weniger geworden sind und Unternehmen verstärkt Videokonferenzen nutzen.

Die Fachleute verwendeten anonymisierte Mobilfunkdaten und analysierten die Bewegung der Smartphones zwischen den Mobilfunkzellen, die einen Rückschluss auf das gewählte Transportmittel zulassen. (dts Nachrichtenagentur)

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