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DGB bezeichnet Bertelsmann-Studie zu Altersarmut als „alarmierend“

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zu den Gefahren von Altersarmut als „alarmierend“ bezeichnet. „Auf die wachsende Altersarmut trotz positiver Arbeitsmarktentwicklung kann es nur eine Antwort geben: Ein stabiles Rentenniveau in Kombination mit Instrumenten des Solidarausgleichs“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Sie forderte, wer lange Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt habe, müsse sich darauf verlassen können, eine Rente zu bekommen, die über der Grundsicherung liege – auch bei niedrigem Erwerbseinkommen.

„Dafür muss unsere Gesellschaft bereit sein, die Alten und Erwerbsgeminderten weiter am Wohlstand und wirtschaftlichen Wachstum teilhaben zu lassen“, so die Gewerkschafterin weiter. Die Einschätzung, dies gehe vor allem zulasten der Jüngeren, kritisierte sie als falsch. Es gehe jetzt gerade darum, die Kosten gerecht zu verteilen, etwa „durch moderat steigende Beitragssätze der aktiv im Erwerbsleben Stehenden, die zur Hälfte vom Arbeitgeber bezahlt werden“, sagte Buntenbach. Sie plädierte außerdem dafür, große Vermögen und multinationale Konzerne für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe über Steuern mit in die Verantwortung zu nehmen. Selbst bei weiter positiver Konjunktur könnte der Anteil der von Armut bedrohten Rentner bis 2039 von aktuell 16,8 auf 21,6 Prozent wachsen, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Besonders betroffen seien demnach Geringqualifizierte, Alleinstehende sowie Menschen mit längerer Arbeitslosigkeit. (dts Nachrichtenagentur)

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