Die Gemeinde Nersingen will die bislang zur Unterbringung von Geflüchteten genutzte Halle im Gewerbegebiet zum 31. August schließen. Wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte, sieht ein Beschluss des Gemeinderats Nersingen vom Montagabend vor, den Mietvertrag mit dem Landkreis Neu-Ulm zu kündigen.
In der Halle leben derzeit 189 Geflüchtete, vor allem aus der Ukraine.
Seit Sommer 2022 dient die Einrichtung als Erstaufnahmestelle für bis zu 199 Menschen und ist damit ein zentraler Baustein in der Unterbringung von Schutzsuchenden im Landkreis. Das Landratsamt Neu-Ulm bedankte sich für die bisherige Bereitstellung der Halle und kündigte an, nun kurzfristig alternative Unterbringungsmöglichkeiten prüfen zu müssen.
Der Verlust der Nersinger Unterkunft stellt den Landkreis vor große Herausforderungen, da verlässliche Prognosen über den weiteren Zugang Geflüchteter fehlen. Neben der Belegung bestehender Einrichtungen werde auch die Anmietung neuer Objekte geprüft – in Abstimmung mit der Regierung von Schwaben.
Derzeit leben rund 1.280 ukrainische Geflüchtete in Unterkünften des Landkreises, hinzu kommen privat untergebrachte Personen. Aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts gestaltet sich die Suche nach geeigneten Wohnungen weiterhin schwierig.
Der Landkreis bittet deshalb weiterhin um Wohnraumangebote. (dts Nachrichtenagentur)