Nach fast 87 Jahren sind liturgische Wertgegenstände aus der alten Synagoge in Buer zurück nach Gelsenkirchen gelangt. Nachkommen des früheren jüdischen Lehrers und Predigers Gustav Bär haben den geschichtsträchtigen Thora-Schmuck und eine Etrog-Dose überbracht, teilte die Stadt Gelsenkirchen mit.
Der Rückkehr der wertvollen Objekte ging ein Besuch des Mahnmals der alten Synagoge in Buer und des ehemaligen Wohnhauses von Gustav Bär voraus.
Die Familie, bestehend aus zehn Mitgliedern, reiste aus den USA an, um die Erinnerungsstücke an ihre frühere Wirkstätte zurückzubringen. Joyce Susskind Hancock, die Enkelin von Gustav Bär, war mit ihrem Ehemann und ihren Söhnen angereist. Gemeinsam besuchten sie Orte, die für ihre Familie von Bedeutung sind, darunter das Mahnmal, dessen Vorplatz nach Gustav Bär benannt ist, sowie das frühere Wohnhaus in der Lindenstraße.
Gustav Bär war zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Lehrer und Prediger aktiv und prägte die jüdische Gemeinde in der Region. Er floh 1938 mit seiner Familie in die USA, wobei er den Thora-Schmuck und die Etrog-Dose mitnahm, um sie vor der Zerstörung zu bewahren.
Bei einem Besuch der neuen Synagoge in Gelsenkirchen überreichte die Familie die Objekte an die Gemeinde, was von Bürgermeisterin Martina Rudowitz als großer Vertrauensbeweis gewürdigt wurde. (dts Nachrichtenagentur)