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Inflationsrate in Niedersachsen sinkt leicht auf 7,5 Prozent

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Niedersachsen hat sich im Juni leicht abgeschwächt. Die Inflationsrate lag im sechsten Monat des Jahres bei 7,5 Prozent, nach 7,6 Prozent im Mai, teilte das Landesamt für Statistik am Mittwoch mit.

In der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ stiegen die Preise im Juni allerdings um 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb in diesem Bereich erneut deutlich verstärkt, nach 10,7 Prozent im Mai. Spürbar teurer wurden für die Verbraucher unter anderem Speisefette und Speiseöle (+41,5 Prozent; darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +97,8 Prozent, Butter +43,3 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+18,1 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+14,9 Prozent), so das Landesamt. Deutliche Preisanstiege gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat, trotz der Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung, auch in der Abteilung „Verkehr“ (+9,1 Prozent).

Die Verbraucher mussten im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+33,7 Prozent; darunter Superbenzin: +27,3 Prozent; Dieselkraftstoff: +50,7 Prozent). Im Mai hatten sich die Preise für Kraftstoffe gegenüber dem Vorjahr noch um 42,8 Prozent erhöht. Die genauen Auswirkungen der gesenkten Energiesteuer auf die Entwicklung der Kraftstoffpreise seien aber nicht direkt ermittelbar, so die Statistiker. Aufgrund des Neun-Euro-Tickets gingen die Preise im Bereich „Personen- und Güterbeförderung“ im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 27,7 Prozent zurück.

Auch in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ lagen die Preise im Juni mit 9,9 Prozent deutlich über denen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich Haushaltsenergie um 42,2 Prozent (darunter leichtes Heizöl: +113,6 Prozent; Erdgas: +52,8 Prozent). Die Preise für Strom stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,7 Prozent. Insgesamt erhöhten sich die Energiepreise im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 39,2 Prozent, so das Landesamt.

Die Inflationsrate im Juni hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 3,9 Prozent gelegen. Neben der Ukraine-Krise wirkte sich die CO2-Bepreisung, die sich ab 1. Januar von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne erhöhte, weiterhin auf die Entwicklung der Energiepreise aus, so die Statistiker. Die Strom- und Gaspreisentwicklung sei auf die verstärkt zunehmenden Tarif- und Anbieterwechsel zurückzuführen. Die zum 1. Januar 2022 von 6,5 Cent auf 3,7 Cent pro Kilowattstunde Strom gesunkene EEG-Umlage konnte den Preisanstieg im Bereich Strom nur leicht abmildern.

Grundsätzlich wirkten sich die Preiserhöhungen auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen sowie Lieferengpässe auf die gesamte Entwicklung der Verbraucherpreise aus. Das Niveau der Verbraucherpreise stieg im Juni im Vergleich zum Vormonat Mai insgesamt um 0,3 Prozent. (dts Nachrichtenagentur)

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