Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnt vor einer Umgestaltung der Weltordnung durch China, Russland, Weißrussland und Nordkorea.
„Ich sehe, wie sich gerade die Weltordnung verändert, und das beunruhigt mich zutiefst“, sagte Kallas dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Schauen Sie auf den jüngsten Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit: China, Russland, Nordkorea, Belarus. Diese Staaten wollen zurück zu einer Ordnung, in der Macht und Gewalt darüber bestimmen, wer das Sagen hat. Ja, diese Veränderung macht mir wirklich Angst.“
Europas Antwort darauf aus Sicht von Kallas: „Wenn wir schneller Entscheidungen treffen und geschlossen auftreten, können wir als glaubwürdiger geopolitischer Akteur unsere Interessen mit Zuckerbrot und Peitsche verteidigen.“
Das bedeute, wer mit Europa kooperiere, profitiere als Partner zum Beispiel von europäischen Fonds. Wer nicht mit der EU zusammenarbeiten wolle, müsse dann den Preis dafür zahlen.
Kallas warnte davor, die regelbasierte Ordnung abzuschreiben.
Es gebe weltweit einen starken Wunsch, dass die EU diese Ordnung verteidige. „Gerade kleinen Staaten ist es sehr wichtig, dass es verbindliche Regeln gibt, an die sich alle halten müssen. Sie schauen jetzt sehr genau auf Europa, denn wir sind diejenigen, die für Freiheit, Demokratie und Freihandel einstehen. Wir sind in diesem Kampf nicht allein.“ (dts Nachrichtenagentur)