Die Stadt Köln hat einen Wandspiegelrahmen mit Hinterglasmalereien aus dem Besitz des Museums für Angewandte Kunst Köln (MAKK) an die Erben Siegfried Lämmles restituiert. Dies teilte die Stadt mit.
Der Beschluss wurde in der Sitzung des Rates am Donnerstag, 3. Juli, gefasst.
Die Recherchen im Rahmen eines Projektes des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste ergaben, dass das Objekt seit November 1934 im Eigentum des Münchener Kunsthändlers Siegfried Lämmles war. Als Jude gehörte er zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Im August 1935 wurde er von der Reichskammer der bildenden Künste aufgefordert, seine Kunsthandlung aufzulösen. Im Herbst 1936 begann er gemeinsam mit seinem Sohn Walter, seine Bestände zu veräußern.
Der Wandspiegelrahmen wurde zur Auktion des Münchener Auktionshauses Weinmüller am 28./29. Juni 1938 geliefert.
Dort erwarb der Kunsthändler Julius Böhler diesen im Nachverkauf und veräußerte ihn am 7. September 1938 an das Kölner Kunstgewerbemuseum. Die Familie Lämmle floh am 30. September 1938 in die USA. Vor diesem historischen Hintergrund wurde das Restitutionsbegehren der Erbengemeinschaft als berechtigt anerkannt. (dts Nachrichtenagentur)