Kulturstaatsminister Wolfram Weimer eröffnet am Montag in Berlin den neuen Gedenkort für Polen im Zweiten Weltkrieg. „Mit dem temporären Gedenkort schaffen wir ein erstes sichtbares Gedenkzeichen in der Mitte unserer Hauptstadt – ein Zeichen gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, gegen das Verstummen der Opfer des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Gewaltherrschaft in Polen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Mit dem Gedenkzeichen wolle man an das Leid der Polen erinnern, das von deutschem Boden ausging.
Er bezeichnete den Gedenkstein als „ein Wegzeichen, das an das Ziel unseres Weges erinnern soll: einen zentralen Ort der Erinnerung im Namen Deutschlands und ein Deutsch-Polnisches Haus, mitten in Berlin“. Es seien Orte, die offen seien für alle – für Trauer und für Begegnung, für Bildung und Dialog, für Versöhnung und für Hoffnung.
Weimer sagte dem RND: „Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn Polen und Deutsche den Weg Seite an Seite gehen – im Bewusstsein der Vergangenheit, im Vertrauen auf die Kraft der Versöhnung, im festen Willen, gemeinsam für ein freies, friedliches und demokratisches Europa einzutreten.“
Weimer und seine polnische Amtskollegin Hanna Wroblewska werden bei der Eröffnung sprechen.
Auch der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Knut Abraham (CDU), wird eine Ansprache halten. Abraham sagte dem RND: „Es ist ein erster Schritt, aber der entscheidende: Mit dem zunächst vorläufigen Denkmal für die polnischen Opfer wird dokumentiert, dass Deutschland endlich einen Weg gefunden hat, des Überfalls auf Polen und der Besatzung unseres Nachbarlandes im Zweiten Weltkrieg zu gedenken. Sichtbar in der Mitte der Bundeshauptstadt. Und hoffentlich bald in der endgültigen Form.“ (dts Nachrichtenagentur)