Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach zeigt sich kritisch gegenüber den geplanten Schritten im Entwurf vor der Corona-Konferenz zwischen Ministerpräsidenten und der Kanzlerin. Er halte die geplanten Maßnahmen für einen Schritt in die richtige Richtung, „aber möglicherweise zu klein“, sagte Lauterbach der RTL/n-tv-Redaktion. „Wenn man verhindern will, dass die neue Mutante B.1.1.7 aus Großbritannien sich hier in Deutschland ausbreitet, braucht man einen R-Wert, der kleiner als 0,7 ist“, so Lauterbach.
Das erreiche man mit diesen Maßnahmen möglicherweise nicht. „Es kommt jetzt sehr darauf an, dass uns das gelingt, was England nicht gelungen ist, nämlich, dass wir die alte Variante eindämmen, sich aber gleichzeitig die neue Variante ausdehnt, sodass man dann nachher nur noch mit der neuen Variante kämpfen muss“, so der Gesundheitsexperte weiter. Außerdem sprach sich Lauterbach für eine klarere Homeoffice-Regelung aus. „Ich persönlich hielte es für besser, dass die Pflicht zum Homeoffice klarer artikuliert wäre“, sagte er in diesem Zusammenhang. Zudem wäre er dafür, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften auf FFP2 umgestellt wird und er würde für die nächsten drei Wochen mit Ausgangssperren nach 20 Uhr operieren, „um den R-Wert klar nochmal für drei Wochen abzusenken, um ihn dann zu stabilisieren“, so der SPD-Politiker. „Ich weiß, das ist eine sehr harte Maßnahme, aber sie würde dazu führen, dass wir weniger Kontakte im privaten Umfeld, die nicht nötig sind, am späten Abend haben.“ (dts Nachrichtenagentur)