Das Landgericht München I hat einen 41-jährigen Mann, der im Juli vergangenen Jahres in Pasing zwei Passanten mit einem Messer angegriffen hat, in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Das Gericht ordnete die Unterbringung nach einer achttägigen Hauptverhandlung an.
Der Mann leidet laut Gericht seit vielen Jahren an paranoider Schizophrenie und entwickelte im Verlauf seiner Erkrankung Wahnvorstellungen mit antisemitischen, antiislamischen und rechtsextremen Inhalten.
Am 23. Juli griff er im Pasinger Ortszentrum einen südländisch aussehenden Passanten von hinten mit einem Messer an und stach erneut zu, als dieser sich umdrehte. Anschließend attackierte er einen zweiten Passanten, der durch Rufe gewarnt wurde und Stichverletzungen am Arm erlitt.
Das Gericht wertete die Tat als gefährliche Körperverletzung, da der Mann aufgrund seiner Erkrankung zur Tatzeit schuldunfähig war. Vom Vorwurf des versuchten Mordes sei er strafbefreiend zurückgetreten, obwohl er mit bedingtem Tötungsvorsatz gehandelt habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Verteidigung und Staatsanwaltschaft können Revision einlegen. Die einstweilige Unterbringung des Mannes wurde angeordnet. (dts Nachrichtenagentur)