Der Preisabstand zwischen Batterie-elektrischen Autos und solchen mit Verbrennermotoren ist in Deutschland auf einen Tiefstand gesunken. „Noch nie lagen Elektroautos und Verbrenner beim Preis so eng beieinander“, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der „Welt“.
Er untersucht monatlich das reale Preisniveau einschließlich der Rabatte.
Ein E-Auto war im Mai laut der Rabattstudie des Bochumer CAR-Institute nur noch 3.655 Euro teurer als ein vergleichbarer Verbrenner. Noch vor zwölf Monaten waren es 8.693 Euro. „Zusammen mit dem geplanten Abschreibungsprogramm der Bundesregierung könnte das einen deutlichen Boost für Batterie-elektrische Fahrzeuge geben“, sagte Dudenhöffer.
Käufer von E-Autos können im Autohaus inzwischen fast ebenso hohe Preisnachlässe erwarten wie die Interessenten an klassischen Verbrennern. Während die E-Auto-Rabatte noch zum Jahresbeginn deutlich darunter lagen, notierten sie im Mai mit 17,4 Prozent in etwa auf dem Verbrenner-Niveau.
Der reale Preis für den Durchschnittsstromer sank damit auf 36.519 Euro. Damit war er nur noch elf Prozent teurer als der durchschnittliche Verbrenner.
Experte Dudenhöffer rechnet damit, dass die deutschen Hersteller zur Automesse IAA im Spätsommer gute Absatzzahlen für ihre neuen Elektro-Modelle vorweisen wollen. Daher werde sich der reale Preisabstand zu den Verbrennern weiter verringern, sagte er. Zudem könnten die Pläne der Bundesregierung für kürzere Abschreibungszeiten für Elektroautos als Firmenwagen solche Modelle für Unternehmen attraktiver machen.
„Mit stärkerer Nachfrage nach Firmenwagen lassen sich die bestehenden Produktionsstätten für Elektroautos besser auslasten“, prognostizierte Dudenhöffer.
Das könne eine effizientere Herstellung ermöglichen – und wiederum günstigere Preise. (dts Nachrichtenagentur)