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Renault sieht Umbaudruck auf Großkonzerne der Autobranche

Der Vorstandschef des Autoherstellers Renault erwartet weiteren Umbau bei den Branchenkonzernen in der derzeitigen Krise der Autoindustrie: „Auch die Großen werden sich fragen müssen, wie sie sich reorganisieren können“, sagte Luca de Meo mit Blick auf die global agierenden Autokonglomerate dem „Stern“.

„Bei den traditionellen Konzernen sorgt schon die Geopolitik dafür, dass sie ihre Organisation in kleinere Einheiten zerlegen müssen“, sagte de Meo unter anderem mit Hinweis auf Zölle und Handelsstreitigkeiten.

Er warnte vor allem vor der chinesischen Konkurrenz: „Wir sehen uns Leuten gegenüber – das betrifft besonders die Chinesen -, die im Rudel jagen gehen“. Luca de Meo steht seit 2020 an der Spitze des französischen Autobauers Renault.

Er ruft die Autobauer des Kontinents dazu auf, enger zusammenzuarbeiten, um der Konkurrenz aus China zu begegnen. „Da behindert sich unsere Branche selbst“, warnte er. „Wir stehen so stark im Wettbewerb, dass wir es nicht schaffen, sinnvolle Dinge gemeinsam zu machen“.

Mit Bezug auf den Elektroantrieb und autonom fahrende Autos sagte der Manager: „Wenn wir Technologiesprünge meistern wollen, bin ich aber sicher, dass Hersteller in Europa untereinander und auch Zulieferer zusammenarbeiten müssen.“

De Meo äußerte sich auch zu den Chancen der deutschen Autoindustrie, in der derzeitigen Krise zu bestehen: „Mit der Stärke, die die deutsche Autoindustrie sich geschaffen hat, ist es schwieriger, sich selbst infrage zu stellen“, so de Meo. „Das wird ein wenig Zeit brauchen“, ergänzt er.

„Aber nach all meiner Erfahrung mit der deutschen Industrie bin ich ziemlich sicher: Wenn sie erst einmal die Kurve gekriegt haben, dann werden die Deutschen – wie eigentlich immer – größer und stärker daraus hervorgehen.“ (dts Nachrichtenagentur)

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