Die SPD-Landtagsfraktion hat massive Kritik an der Deutschen Bahn geäußert und eine umfassende Bahnreform gefordert. Die verkehrspolitische Sprecherin Sabine Gross sagte am Mittwoch, dass das Bahnangebot in Bayern immer schlechter werde statt besser – mit weniger Direktverbindungen, gestrichenen Vergünstigungen und steigenden Preisen bei sinkender Pünktlichkeit.
Besonders betroffen sind touristische Ziele in den Alpen wie Garmisch-Partenkirchen, Berchtesgaden und Oberstdorf, wo Direktverbindungen aus Norddeutschland wegfallen sollen.
Der alpenpolitische Sprecher Florian von Brunn warnte, dies führe zu mehr Autoverkehr in den Alpen und schade dem naturverträglichen Tourismus. Auch Nordbayern sei betroffen, etwa durch die geplante Einstellung der einzigen Ost-West-Fernverkehrsverbindung für Franken.
Die SPD fordert vom Bund als 100-prozentigem Eigentümer der Bahn direkte Eingriffsmöglichkeiten bei Angebot und Preispolitik. Gross betonte, mit dem aktuellen ‚miserablen Angebot‘ werde die Verkehrswende bis 2045 nicht zu schaffen sein. Die Pünktlichkeit von ICE- und IC-Zügen lag im Juli nur noch bei 56,1 Prozent, während gleichzeitig Preiserhöhungen von bis zu zehn Prozent anstünden. (dts Nachrichtenagentur)