Forscher der Technischen Universität München haben herausgefunden, dass Beta-Carotin die Aktivität bestimmter Enzyme erhöhen kann.
Diese sogenannte Substratinhibierung tritt auf, wenn Enzyme durch zu viele Moleküle überlastet sind und dadurch langsamer arbeiten, teilte die TU München am Freitag mit. Die Studie zeige, dass die Reihenfolge, in der Moleküle an Enzyme binden, eine entscheidende Rolle spiele.
Untersucht wurde ein Enzym der Tabakpflanze, das Abwehrstoffe produziert.
Bindet zuerst ein Phenol-Molekül an das Enzym, werde dieses gehemmt. Beta-Carotin könne diesen Effekt abschwächen, indem es mit den Phenolen um die Bindungsstellen konkurriere. Allerdings sei Beta-Carotin kein universelles Mittel gegen Enzymhemmungen, wie die Forscher betonen.
Die Erkenntnisse könnten langfristig Anwendungen in der Medizin oder Industrie finden, etwa um die Wirkung von Medikamenten oder die Effizienz industrieller Prozesse zu verbessern. Die Studie wurde im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht. (dts Nachrichtenagentur)