Der Eindruck, Klimaschutz sei jungen Menschen wichtiger als alten, ist falsch. Das zeigt eine Studie der Adenauer-Stiftung, über die die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagausgabe) berichtet.
Durch die Demonstrationen von „Fridays for Future“ und die mediale Präsenz junger Aktivistinnen wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer sei der Eindruck entstanden, dass Klimaschutz in erster Linie ein Thema junger Menschen sei, heißt es darin. Doch entgegen dieser Erwartung zeige sich, dass ältere Altersgruppen sogar häufiger als jüngere angeben, dass ihnen Klimaschutz sehr wichtig sei und sie sich im Alltag klimafreundlich verhalten. Den „zuweilen ausgerufenen Generationenkonflikt zwischen Alt und Jung“ bei diesem Thema gebe es also in dieser Form nicht. Auf die Frage, wie wichtig es den Befragten sei, das Klima zu schützen, gaben 88 Prozent der 16- bis 25-Jährigen „wichtig“ oder „sehr wichtig“ an.
Bei den 56- bis 65-Jährigen waren es 91 Prozent, bei den noch älteren 92 Prozent. Leicht unterdurchschnittlich sind die Werte in den Altersgruppen dazwischen. Diese „Mittelalten“ befänden sich wegen Karriere und Familienplanung „in der Rushhour des Lebens und setzen entsprechend andere Prioritäten“, heißt es in der Studie. Die Adenauer-Stiftung hat aber auch gefragt, wer große oder sehr große Angst vor dem Klimawandel hat.
Und hier zeigen sich deutliche Unterschiede. Die Angst ist in Westdeutschland (71 Prozent) weiter verbreitet als im Osten (64 Prozent), sie ist in den Städten größer als in ländlichen Regionen – und sie ist unter Frauen (75 Prozent) häufiger verbreitet als bei Männern (63 Prozent). Besonders sticht aber eine Gruppe heraus – und das sind die jungen Frauen. Von ihnen gaben 90 Prozent an, sehr große oder große Angst vor dem Klimawandel durch die globale Erwärmung zu haben.
Für die Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut Infratest im Auftrag der Adenauer-Stiftung in einer telefonischen Umfrage 4.247 Bürger befragt. (dts Nachrichtenagentur)