Der US-Elektroautobauer Tesla kann ab dem 12. Februar in der Gigafactory Berlin-Brandenburg in Grünheide die Produktion wieder aufnehmen, nachdem sie wegen Huthi-Angriffen auf Frachter im Roten Meer Ende Januar gestoppt werden musste. Das kündigte Werkleiter André Thierig im „Tagesspiegel“ (Mittwochsausgabe) an.
„Die Lieferketten sind wieder intakt“, sagte er.
Tesla hat laut Thierig „die nötige Sicherheit, dass alle notwendigen Produktionsteile in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen, um komplett wieder anlaufen zu können“.
Nach seinen Angaben hat die erst 2022 eröffnete Tesla-Fabrik bei Berlin inzwischen 12.500 Mitarbeiter und hatte kurz vor der Lieferketten-Zwangspause die Produktion auf 6.000 Fahrzeuge pro Woche steigern können. Das Unternehmen hatte sich dazu bisher nicht geäußert. „Ja, wir haben diese Wegmarke geknackt“, sagte Thierig. Der vorübergehende Produktionsstopp werfe Tesla beim weiteren Hochfahren der Fabrik auch nicht zurück.
In Grünheide wird das E-SUV Model Y produziert.
Derzeit treibt der US-Elektroautobauer eine Erweiterung des Fabrikgeländes der Gigafactory voran, um dort unter anderem Logistik-Kapazitäten und einen Güterbahnhof zu errichten. Es wäre weltweit das erste Tesla-Werk, in dem die Transportlogistik weitgehend auf die Schiene verlagert würde. Die Tesla-Lieferketten seien zwar schon recht robust, aber das genüge nicht, so der Werkleiter. „Wir leben in veränderten Zeiten, ein Blick in die Abendnachrichten genügt. Da reicht schon ein Streik, und die Autobahnen sind blockiert.“
Die Erweiterung des Werkes ist lokal umstritten, weil dafür erneut Wald gerodet werden soll.
Angesichts einer laufenden Einwohnerbefragung in der Gemeinde Grünheide, die die Pläne gefährden könnten, warb Thierig für die Pläne: „Natürlich wird Grünheide grün bleiben.“ Die Gemeinde profitiere von weniger Lkw-Verkehr, einer verbesserten Infrastruktur und Gewerbesteuern. Einen Plan B verfolge das Unternehmen nicht. (dts Nachrichtenagentur)