Die Frage ist immer wieder aufs Neue spannend: Was schlummert unter unseren Füßen im Erdreich? Im Bereich des heutigen Aachener Theaterplatzes, das ist Expert*innen bekannt, herrschte bereits im frühen Mittelalter reges Treiben. Bei archäologischen Grabungen gegenüber dem Theater, wo heute der Gebäudekomplex um das Hotel und die Fassade der ehemaligen Dresdner Bank steht, wurden vor einigen Jahren bei archäologischen Grabungen sogar römische Funde gemacht. Derzeit laufen bei der Stadt Aachen die Planungen für die Umgestaltung des Theaterplatzes. In diesem Rahmen haben zu Beginn dieser Woche, 6. und 7. März, vorbereitende Untersuchungen stattgefunden, die den Blick ebenfalls ins Erdreich richten – und damit in die Vergangenheit der Stadtgeschichte.
Ein Team der RWTH Aachen vom Lehr- und Forschungsgebiet Neotektonik und Georisiken führt dort unter Leitung von Prof. Klaus Rudolf Reicherter und Dr. Jochen Hürtgen eine Georadar-Messung durch. „Anlass ist die präventive Bestimmung vorhandener Bodenstrukturen, wie etwa archäologischer Relikte, um diese bei der Planung besser berücksichtigen zu können“, wie Philip Spahr, Theaterplatz-Projektleiter, und Stadtarchäologe Dr. Markus Pavlovic erläutern.
Die Kooperation zwischen Stadt und RWTH Aachen gibt gleichzeitig den Studierenden die Chance, ihre Kenntnisse vor Ort zu vertiefen, wie Dr. Jochen Hürtgen betont: „Unsere Studierenden können hier wissenschaftliche Untersuchungsmethoden in der Praxis anwenden und so ihren Erfahrungsschatz im Rahmen ihres Studiums an der RWTH Aachen erweitern.“
Die Untersuchungen werden auf dem Theatervorplatz, im Bereich der nördlichen Umfahrt sowie auf der Theater-Rückseite durchgeführt. Notwendige Maßnahmen zur Verkehrssicherung, wie eine teilweise Absperrung des Theatervorplatzes, wurden entsprechend vorgesehen. Gehwegverbindungen bleiben aber ebenso offen wie die Straßenräume für motorisierten und Radverkehr.
Die Umgestaltung des Theaterplatzes ist Teil des Zukunftsprozesses Innenstadtmorgen. Erste Tiefbauarbeiten der Energieversorger beginnen voraussichtlich im Jahr 2024, die Neugestaltung des Platzes folgt nach derzeitigem Planungstand ab dem Jahr 2025.
Zahlreiche weitere aktuelle Projekte der Stadtentwicklung und Infos sind auf der Homepage www.innenstadt-morgen.de zusammengefasst. Zudem finden Interessierte dort viele Möglichkeiten, aktiv mitzumischen und sich als Morgenmacher*in einzubringen.