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Uli Hoeneß kritisiert Nations League

Der Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, sieht den zuletzt vollen und engen Spielplan der Fußball-Nationalmannschaft und die immer neuen internationalen Wettbewerbe kritisch. “Es ist doch Wahnsinn, die Spieler dermaßen überzubelasten vor einer Saison mit der WM im Winter und Woche für Woche drei Spielen”, sagte er der Redaktionskooperation “G14plus”, zu der unter anderem die “Neue Osnabrücker Zeitung” gehört.

“Vier Länderspiele der Nations League zum Saisonende waren unverantwortlich. Wie sollen sich physisch kaputte Spieler für einen Wettbewerb ohne Sinn und Zweck motivieren? Wir müssen aufpassen, das Ganze nicht zu überfrachten. Der Fußball muss auch mal zur Ruhe kommen.” Mit Blick auf die Situation der Bundesliga ist Hoeneß besorgt wegen der “Diskrepanz zwischen dem deutschen Fußball, dem französischen mit Ausnahme von Paris St. Germain und teilweise dem italienischen gegenüber Ländern, die vor allem arabisches Geld, aber auch amerikanisches in Milliardenhöhe haben”.

Wenn die Bundesliga – das gelte nicht für Bayern München – nicht darüber nachdenke, die 50+1-Regel aufzulösen, werde man “große Probleme” haben, international auf Dauer mithalten zu können. Erfreut ist der Weltmeister von 1974 und Europameister von 1972 hingegen über den guten Besuch in den Bundesliga-Stadien in der Rückrunde der vergangenen Saison. Als Auswirkung der Pandemie habe er befürchtet, “dass die Zuschauer nach Wiederzulassung des Publikums nicht mehr zu Spielen kämen”. Das Gegenteil sei der Fall: “Die Stadien sind voll, die Stimmung ist überragend.”

Die Unternehmungslust der Menschen habe insgesamt überhaupt nicht nachgelassen. “Davon wird der Fußball mit seiner Anziehungskraft sehr profitieren.” Auf die Mutmaßung von Hans-Joachim Watzke, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, nach zehn Titelgewinnen in Serie könne es demnächst einen Münchner Einbruch geben, reagierte Hoeneß gelassen: “Das hoffen sie seit zehn Jahren. Warum soll es im elften passieren? Dortmund wird aber unser großer Konkurrent bleiben.” (dts Nachrichtenagentur)

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