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Vennbahnweg kann schrittweise ausgebaut werden

Aachen Hauptbahnhof
Nach intensiver Prüfung der Fachverwaltung kann der Vennbahnweg so ausgebaut werden kann, wie es im Spätsommer 2021 bereits vorgeschlagen worden war. Die Prüfung war erforderlich, weil der Naturschutzbeirat der Stadt Aachen den Ausbauplänen widersprochen hatte, der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz aber einen gegenteiligen Beschluss gefasst hatte.
 
Der Vennbahnweg und auch die Seitenräume, die für die geplante Verbreiterung benötigt werden, sind Verkehrsflächen, die von Verboten des Landschaftsplans nicht betroffen sind.
 
Der Naturschutzbeirat ist in seiner Sitzung am 22. Februar über das aktuelle Prüfergebnis informiert worden. Seine wertvollen Empfehlungen werden mit Blick auf den Artenschutz und denkbare Ausgleichsmaßnahmen in der weiteren Ausbauplanung berücksichtigt. Im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz wird die Verwaltung am 8. März ebenfalls berichten.
 
Der Vennbahnweg ist in den meisten Abschnitten als öffentlicher Verkehrsweg dargestellt. Laut Straßen- und Wegegesetz bedeutet das, dass neben der Fahrbahn auch die notwendigen angrenzenden Gräben und Böschungen Teil des öffentlichen Verkehrswegs sind. Falls keine Gräben und Böschungen vorhanden sind, gilt eine zusätzliche Fläche neben der Fahrbahn von jeweils mindestens einem Meter rechts und links als gewidmet. Diese Fläche wäre zum Beispiel im Falle einer Einzäunung notwendig, um einen sicheren Verkehr zu gewährleisten.
 
Die Stadt kann den Vennbahnweg also von Rothe Erde bis nach Kornelimünster verbreitern, weil alle vorgeschlagenen Ausbauabschnitte öffentliche Verkehrswege sind und die Verbote des Landschaftsplan von 1988 hier nicht gelten.  
 
Zur Vorgeschichte:
Der heutige Vennbahnweg ist ein wichtiger Rad- und Fußweg in der Stadt Aachen. Ursprünglich war die Vennbahn eine Eisenbahnstrecke zwischen Aachen und Ulfingen in Luxemburg. Im Jahr 1986 wurde ein erstes Teilstück von einer Eisenbahnstrecke in einen Fuß- und Radweg umgewandelt. Weitere Teilstücke folgten in den Jahren 1989, 1991, 1999, 2005 und 2014. Die Gesamtstrecke ist immer eine öffentliche Verkehrsfläche geblieben.
 
Um das Radfahren in der Stadt Aachen attraktiver zu gestalten, schlug die Verwaltung im Jahr 2021 vor, den Vennbahnweg auf zunächst neun Abschnitten im Stadtgebiet auszubauen und zu verbreitern. Weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Die betroffenen Bezirksvertretungen Kornelimünster/Walheim, Brand, Eilendorf und Aachen-Mitte sowie die Ausschüsse für Umwelt und Klimaschutz sowie Mobilität hatten den Plänen im Sommer 2021 zugestimmt.  
 
Gegen diese Pläne stellte sich aber der Naturschutzbeirat in seiner Sitzung am 14. September 2021. Daraufhin beschloss der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz am 5. Oktober 2021, dass er „den Widerspruch des Naturschutzbeirates gegen die beabsichtigte Befreiung für die Verbreiterung der betreffenden Abschnitte des Vennbahnweges für unberechtigt“ halte. Er beauftragte die Verwaltung, bei der höheren Naturschutzbehörde „mögliche Lösungswege für eine zügige Umsetzung der Planungen zu sondieren“.
 
Auf einem ersten 400 Meter langen Abschnitt von der Philipsstraße stadtauswärts in Richtung Eilendorf und Brand ist die Stadt inzwischen aktiv geworden. Ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen entfernte dort ausgewählte Bäume und Sträucher. Die bauliche Verbreiterung des Vennbahnwegs auf diesem Abschnitt ist für die zweite Jahreshälfte 2022 vorgesehen.
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