Die Union hat die neuen Vorschläge von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zum Umgang mit Wölfen als „bürokratisch und unpraktikabel“ kritisiert. „Die Vorschläge von Bundesumweltministerin Lemke greifen immer noch zu kurz“, sagte die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag Anja Weisgerber (CSU) den Zeitungen der „Mediengruppe Bayern“ (Freitagausgaben).
„Der Abschuss von Problemwölfen soll erleichtert werden, die Regelungen bleiben aber bürokratisch und unpraktikabel.“ Die Wolfspopulation wachse stetig und ungebremst, so Weisgerber. „Dennoch schlägt die Umweltministerin nicht vor, die Bestände durch gezielte Bejagung kontrolliert klein zu halten. Pragmatische und schnelle Hilfe für die Weidetierhalter sieht anders aus. Zu den notwendigen Änderungen auf EU-Ebene schweigt Steffi Lemke gänzlich.“
Weisgerber forderte Lemke auf, sich für eine Herabsetzung des Schutzstatus einzusetzen. „Wir brauchen eine Begrenzung der Wolfsbestände.“ Johannes Schätzl (SPD), Mitglied im Landwirtschaftsausschuss, begrüßt die Vorschläge und setzt nun auf die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.
„Eine stärkere Betrachtung von einzelnen Regionen ist besonders für Bundesländer wie Bayern sehr sinnvoll“, sagte der SPD-Politiker der Mediengruppe Bayern. „Ein Abschuss wird nun einfacher, da nach einem ersten Riss nun keine DNA-Analyse mehr vor der Entnahme nötig ist. Das bietet Handlungsmöglichkeiten und schafft mehr Sicherheit für die Weidetierhalter und ihre Herden“, so Schätzl. Man müsse nun auf die tatsächliche Umsetzung in Kooperation mit den Ländern und vor allem auf die Praxistauglichkeit im Sinne der Weidetierhalter achten. (dts Nachrichtenagentur)