Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach hat die Bundesregierung aufgefordert, die Pflegekassen kurzfristig finanziell zu stabilisieren. Anlass ist der heute veröffentlichte DAK Pflegereport 2025, der ein Defizit von über drei Milliarden Euro prognostiziert.
Gerlach warnte vor weiteren Beitragserhöhungen und forderte steuerfinanzierte Entlastungen für Versicherte.
Die Ministerin pocht darauf, versicherungsfremde Leistungen wie coronabedingte Ausgaben oder Ausbildungskosten aus Bundesmitteln zu finanzieren. Die Beitragszahler dürfen nicht länger mit diesen Lasten belastet werden, teilte Gerlach mit. Zudem müssten die Sachleistungsbeträge für professionelle Pflege deutlich erhöht werden.
Langfristig verlangt Gerlach eine Strukturreform der Pflegeversicherung. Dazu gehöre die Aufhebung der Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Pflege sowie die Einführung flexibler Budgets. Nur so könne die Versorgung trotz steigender Kosten sichergestellt werden. (dts Nachrichtenagentur)