Ein Forschungsprojekt an der Universität Augsburg untersucht die zellulären Prozesse im Gehirn nach einem ischämischen Schlaganfall. Ziel sei es, die komplexen Abläufe auf Zellebene besser zu verstehen, um neue Therapieansätze zu entwickeln, teilte die Universität mit.
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis Anfang 2029 gefördert und trägt den Titel Ischämie-bedingte Beeinträchtigungen der neurovaskulären Einheit.
Schlaganfälle sind eine der Hauptursachen für langfristige körperliche und kognitive Beeinträchtigungen. Bei einem ischämischen Schlaganfall wird die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen, was eine gefährliche Kettenreaktion auslöst. Nervenzellen sterben ab, und das Zusammenspiel von Nervenzellen, Blutgefäßen und unterstützenden Zellen im Gehirn ist gestört. Die Forschung unter der Leitung von Anja Meissner konzentriert sich auf das Molekül Sphingosin-1-phosphat (S1P) und dessen Rezeptor S1PR3, um die Vorgänge besser zu verstehen.
Die Wissenschaftler hoffen, dass die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung eines Tages in die Klinik übertragen werden können, um die Gehirnschädigung nach einem Schlaganfall deutlich zu reduzieren und die Heilungschancen der Betroffenen zu verbessern. Ein möglicher Ansatzpunkt ist die Steuerung der Aktivierung von S1PR3 in bestimmten Zeitfenstern, um Schutzmechanismen zu fördern und gleichzeitig negative Auswirkungen zu minimieren. (dts Nachrichtenagentur)