Richard Bußmann vom Institut für Afrikanistik und Ägyptologie der Universität zu Köln hat den begehrten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) erhalten. Wie die Universität am Dienstag mitteilte, erhält er über fünf Jahre insgesamt bis zu 2,9 Millionen Euro an Forschungsgeldern.
Der ERC Advanced Grant gilt als einer der wichtigsten Förderpreise in der europäischen Forschungslandschaft.
Mit seinem Projekt SUBALTERNEGY untersucht Bußmann die soziale Organisation sozial schwacher und entmachteter Gruppen im alten Ägypten. Er betont, dass die Ägyptologie traditionell auf die Texte und Denkmäler privilegierter sozialer Gruppen fokussiert war. Das Projekt zielt darauf ab, ein differenzierteres Bild der altägyptischen Gesellschaft zu zeichnen, indem es neue archäologische Funde und innovative theoretische Ansätze einbezieht.
Ein internationales Ausgrabungsteam dokumentiert den Friedhof der altägyptischen Provinzhauptstadt Hebenu, dem heutigen Zawyet Sultan. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über die Lebensrealitäten verschiedener sozialer Gruppen geben und die Bestattungskultur als Spiegelbild der sozialen Beziehungen untersuchen.
Das Projekt leistet somit einen Beitrag zur Neuschreibung der frühen Geschichte sozialer Ungleichheit. (dts Nachrichtenagentur)