Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Berlin hat im ersten Halbjahr 2024 bereits die des gesamten Vorjahres überschritten. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) hervor, den die zuständige Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD) am Dienstag vorgestellt hat.
Demnach wurden durchschnittlich fast sieben Vorfälle pro Tag gemeldet, darunter auch 53 Angriffe mit körperlicher Gewalt.
Besonders betroffen sind jüdische Einrichtungen und Gedenkorte. Die Zahl der Beschädigungen an Mahnmalen hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. An Schulen und Hochschulen nahmen antisemitische Vorfälle deutlich zu, wobei jüdische Schüler und Studierende oft angefeindet oder angegriffen wurden. Online richteten sich etwa 1.000 Hassbotschaften gegen jüdische oder israelische Institutionen.
Kiziltepe nannte die Entwicklung „erschütternd“ und forderte entschlossenes Handeln. „Rassismus, Antisemitismus und Hass haben in Berlin keinen Platz“, sagte die Senatorin.
Der Bericht zeigt zudem, dass 43 Prozent der Vorfälle einen Bezug zum Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 oder zum israelisch-palästinensischen Konflikt hatten. (dts Nachrichtenagentur)