Forscher der Universität zu Köln haben erstmals einen speziellen Zerfallsprozess des Atomkerns Technetium-98 experimentell nachgewiesen. Wie die Universität am Freitag mitteilte, bestätigt dies eine seit Jahrzehnten bestehende theoretische Vermutung aus der Kernphysik.
Bei dem nachgewiesenen Prozess handelt es sich um einen Elektronen-Einfang-Zerfall, bei dem ein Atomkern ein Elektron aus seiner inneren Hülle einfängt und sich dadurch in ein anderes Element umwandelt.
Für den Nachweis nutzten die Wissenschaftler etwa drei Gramm Technetium-99, das winzige Spuren des seltenen Isotops Technetium-98 enthielt.
Die Messungen über 17 Tage zeigten, dass Technetium-98 in etwa 0,3 Prozent der Fälle über Elektronen-Einfang in Molybdän-98 zerfällt. „Für uns ist das ein kleiner, aber wichtiger Baustein im großen Bild der Kernphysik“, sagte Gruppenleiter Erik Strub. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Physical Review“ veröffentlicht. (dts Nachrichtenagentur)