Das Ministerium der Justiz hat ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um der Frage nachzugehen, warum Frauen in der staatlichen Pflichtfachprüfung im Jurastudium schlechter abschneiden als Männer. Dies teilte das Ministerium am Freitag mit.
Die Untersuchung erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Team der Universität zu Köln und dem Exzellenzcluster ECONtribute.
Die Zahlen aus dem Jahr 2023 zeigen eine klare Diskrepanz: Die Nichtbestehensquote bei weiblichen Prüflingen in Nordrhein-Westfalen lag bei 34,23 Prozent, während sie bei männlichen Prüflingen nur 22,32 Prozent betrug. Auch bei den Prädikatsexamina ist ein Ungleichgewicht zu beobachten, da lediglich 16,05 Prozent der Frauen ein „vollbefriedigend“ oder besser erreichten, im Vergleich zu 26,74 Prozent der Männer.
Das Forschungsteam plant, rund 2.000 Studierende, Prüflinge sowie Absolventinnen und Absolventen zu befragen und anonymisierte Prüfungsdaten auszuwerten. Ziel des Projekts ist es, die Ursachen für die signifikanten Leistungsunterschiede besser zu verstehen und mögliche Veränderungen im Studium oder Prüfungsverfahren zu prüfen. (dts Nachrichtenagentur)