Die baden-württembergische Wirtschaft drängt auf zusätzliche Maßnahmen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende. Das Land fördert zwar mit über 65 Millionen Euro das Programm JungesWohnen, das unter anderem den Bau und die Modernisierung von Wohnheimen vorsieht.
Doch nach Ansicht von Handwerk BW, den Industrie- und Handelskammern sowie den Unternehmern Baden-Württemberg reichen die geplanten 800 neuen Plätze bei weitem nicht aus.
Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW, warnt vor den Folgen des Wohnraummangels: Immer mehr Bewerber könnten Ausbildungsplätze nicht antreten, weil sie keine Unterkunft am Ausbildungsort fänden. Besonders während der Blockbeschulung oder überbetrieblichen Ausbildung werde dies zum Problem. Auch Andrea Bosch von der IHK Region Stuttgart betont, dass fehlender Wohnraum bereits bei jedem fünften Unternehmen im Land die Azubi-Gewinnung erschwere.
Kritik gibt es zudem an möglichen Umschichtungen der Fördermittel zugunsten von Studentenwohnheimen. Stefan Küpper von den Unternehmern Baden-Württemberg fordert flexiblere Förderbedingungen, da Auszubildende oft auf lange Pendelstrecken angewiesen seien häufig ohne ausreichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. (dts Nachrichtenagentur)